Natur trifft Augmented Reality:

Forsthaus Bodinggraben

Mit der Gräfin von Lamberg auf Zeitreise im Nationalpark Kalkalpen


Bundesforste beschreiten innovative Wege in der Naturvermittlung – mit HoloLens2-Brillen virtuell in längst vergangene Welten eintauchen – neue Spezialführung im Forsthaus Bodinggraben ab sofort buchbar.

Wer ist diese extravagant gekleidete Dame, die Besucherinnen und Besucher durchs historische Forsthaus führt und so aussieht wie die ehemalige Hausherrin Anna von Lamberg, die aber bereits vor 100 Jahren lebte?


 Virtuelle Inhalte direkt in der realen Umgebung des Forsthauses Bodinggraben erleben - diese Möglichkeit bietet die neue Spezialführung der Österreichischen Bundesforste (ÖBf) im Nationalparkbetrieb Kalkalpen. Durch Mixed-Reality und holoLens2-Brillen werden Hologramme - wie jenes der Gräfin Anna von Lamberg - täuschend echt direkt ins Sichtfeld der Besucher/innen projiziert. Was nach Science-Fiction klingt, wird hier für alle zugänglich - unvergessliche Erlebnisse sind garantiert. "Das Forsthaus Bodinggraben ist der größte kulturhistorische Schatz im Nationalpark Kalkalpen und diente einst den Grafen Lamberg als Jagdhaus. Mit diesem neuen Naturvermittlungsangebot wollen wir auch junge und junggebliebene Besucher/innen mit innovativer Umweltpädagogik und modernster Technologie begeistern und laden ein, in die Geschichte des Hauses und der Umgebung einzutauchen", so Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Bundesforste, die das auch für Führungen geöffnete Kulturjuwel in den vergangenen Jahren umfassend restaurierten.

Hightech-Erlebnis durch erweiterte Realität

HoloLens2-BrilleIm Unterschied zu VR-Brillen, die den Benutzer von der Außenwelt abschirmen, vermischen Mixed-Reality-Brillen wie die HoloLens2 virtuelle Elemente mit der analogen Welt, bringen Objekte, Grafiken oder Texte über holografische Linsen in das Blickfeld, genau an jene Stellen, wo sie gebraucht werden. Dafür sorgen ultrafeine Sensoren. Sie scannen Umgebung, Wände, Boden und Gegenstände, erfassen die eigenen Hände und ermöglichen damit das Berühren der virtuellen Welt.

 Im Nationalpark Kalkalpen ist es damit möglich, virtuell in das späte 19. Jahrhundert im Bodinggraben einzutauchen. In diesem Projekt testeten die Bundesforste nun erstmals Augmented Reality im Bereich der Naturvermittlung und legen damit den Grundstein für potenzielle Weiterentwicklungen im Wald der Zukunft. Im Nationalpark Kalkalpen ist es damit möglich, virtuell in das späte 19. Jahrhundert im Bodinggraben und in das ehemalige Jagd- und Ferienhaus der Grafen Lamberg einzutauchen.


 Das Projekt wurde mit der Projektleiterin Karin Oberaigner, gemeinsam mit der FH St. Pölten realisiert und von der Innovativen Öffentlichen Beschaffung (IÖB) aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) gefördert.

Das neue Angebot wurde am 11.01.2023 im Forsthaus Bodinggraben präsentiert und ist ab sofort unter www.bundesforste.at bzw. www.kalkalpen.at buchbar. In der ca. 1,5-stündigen Führung, die exklusiv für jeweils 2 Personen angeboten wird, kann man an Freitags- und Samstagsterminen vor Ort im Forsthaus Bodinggraben (ca. 20km vom Gemeindezentrum Molln inmitten des Nationalparks) zu einer virtuellen Zeitreise aufbrechen (Erwachsene € 25,00, Schüler/innen ab 8 Jahre € 17,00). Wie für alle Ranger Touren im Nationalpark Kalkalpen gibt es auch für diese Führung die Möglichkeit, sie unabhängig von den angebotenen Terminen individuell auf Anfrage zu buchen.

Fotos: Jack Haijes/(Bundesforste)

12.01.2023 19:30